20181014 – Tageswanderung Schwäbische Alb am Sonntag, 14. Oktober 2018

Auf den Spuren von Luchs, Wolf und Uhu in die Felsengärten im Donautal

Letzte Tagesausfahrt des SAV Bönnigheim in diesem Jahr

Bönnigheim. – Mit über vierzig Teilnehmenden startete am vergangenen Sonntag die Ortsgruppe Bönnigheim des Schwäbischen Albvereins (SAV) zu ihrer letzten Tageswanderung für dieses Wanderjahr traditionell in Richtung Schwäbische Alb. Das strahlend sonnige Wetter und eine außergewöhnliche Landschaft und Natur trugen zu einer guten Stimmung bei. Die Führung der Wanderung oblagen diesmal Christiane und Wolfgang Steng aus Besigheim. Die Wanderung führte von der Burg Wildenstein bei Leibertingen im Kreis Sigmaringen über die junge Donau zum Knopfmacherfelsen im Kreis Tuttlingen bei Fridingen. Die Naturfreunde kamen bei dieser Wanderung voll auf ihre Kosten, denn zwischen Fridingen und Beuron liegt der vom Verkehr unberührte und schönste Teil des Donaudurchbruchs durch die Schwäbische Alb mit Schloss Werenwag, vielen Höhlen und herrlichen Aussichtsfelsen und Schloss Bronnen. Die ausgewiesenen Landschafts- und Naturschutzgebiete sind Reservate für zahlreiche vom Aussterben bedrohte Vogelarten z. B. den Uhu und seltenen Pflanzen. Aktuell konnten sich die Wanderinnen und Wanderer auch über die erfolgreiche Wiedereinbürgerung des Luchses informieren. In der Umgebung wurde auch bereits ein Wolf nachgewiesen. Allerdings haben sich dadurch die Gemsen in diesem Gebiet zurückgezogen. Mit den vom bunten Herbstlaub gezeichneten Wäldern bot der Tagesausflug ein einmaliges Naturerlebnis mitten im wahrlich “Goldenen” Oktober.

Die Wanderung begann mit einer Besichtigung der oberhalb des Donaudurchbruchs gelegenen Burg Wildenstein. Die bestens erhaltene Spornburg aus dem 11. Jahrhundert wurde nie erobert und ist heute eine viel besuchte Jugendherberge. Sowohl Hauptburg als auch Vorburg stehen auf künstlich abgeschrofften Felsen und sind nur über Brücken zugänglich. Die Mittagsrast erfolgte bei der Kapelle Sankt Maurus, wo auch seit einigen Jahren wieder zwei Mönche leben. In diesem Bereich begegnen sich zudem die Routen von Jakobsweg und Martinusweg.

Während es vormittags gemütlich bergab und über die idyllische Donau ging, ging es nachmittags ziemlich steil bergan auf schmalen Pfaden in die eindrucksvollen Felsengärten. Wer sich diesen Teil der Wanderung ersparen wollte, konnte das benachbarte Beuron besuchen. Über Vögelesruh, einem Aussichtspunkt mit Blick auf viele Schlösser, Burgen und markante Felsen, ging es zunächst bis Irndorf um unterwegs die knapp 800 m hohen, wohl schönsten und bekanntesten Aussichtsfelsen im Donautal, den Eichfelsen und den Rauhen Stein mit ihrer einmaligen Pflanzenwelt, die sonst eher in den Alpen vorzufinden ist, erleben zu können.

Die Abschlusseinkehr erfolgte unter den Klängen von Jagdhornbläsern am Knopfmacherfelsen, einem Felsvorsprung im Unteren Massenkalk. Der Name Knopfmacherfelsen geht auf eine Sage zurück, wonach 1823 an diesem imposanten Felsen der ehrbare Knopfmacher Fidelis Martin abgestürzt sein soll. Dieser war zuvor mit seinem Pferd auf dem Markt in Tuttlingen. Auf dem Weg zurück nach Beuron brach die Nacht herein. Nach der Sage begegnete ihm das “Hardtfräulein” und führte den Knopfmacher auf den steilen Fels hinauf. Mann und Ross stürzten in die Tiefe. Erst zwei Wochen später fand sie der Klosterschäfer von Beuron tot am Fuße des Felses.

Abschließend nahm Christoph Rall die Gelegenheit wahr, für den Vorstand der SAV-Ortsgruppe Bönnigheim allen Teilnehmenden, darunter auch vielen erstmals teilnehmenden Gästen, und den Organisatoren zu danken.

Danke für den Bericht an Wolfgang Steng