Bönnigheimer Albverein unterwegs im 3 B-Land am Mittwoch, 03. Februar 2016
Ausgangspunkt dieser Wandertour war am Bietigheimer Kronenplatz bei der ,,Kuh auf der Kanne“!
Der Wettergott meinte es am heutigen Tage gar nicht so gut mit der Wandergruppe, nasskalt und regnerisch wurde sie in der Stadt an der Enz und Metter empfangen.
Aber was soll’s,’Wanderwetter ist immer, und so machten sich die zahlreichen Teilnehmer auf die Wanderstrecke, welche sie über die Bergstrasse hoch zum Wengertweg, einem Panoramaweg durch die Bietigheimer Weinberge hoch über dem Enztal führte.
Hier erfuhren sie an einem markanten Aussichtspunk bei einer kurzen Info geschichtliches über das alte Bietigheim und die damalige Langholz und Scheiterholzflößerei auf derEnz welche bis ins Jahr l9l3 betrieben wurde.
Als Andenken an diesen alten Wirtschaftszweig wurde im Jahre 2000 auf Anregung des Bietigheimer Schwarzwaldvereins der ca. 16 km. lange Flößerweg entlang der Enz zwischen dem alten Holzkanal oberhalb der Bissinger Sägemühle und dem unteren Streichwehr der Enz in Besigheim angelegt. Zahlreiche Infotafeln informieren über dieses alte Gewerbe.
Auf dem Weiterweg durch die Weinberge wurde aus dem anfänglich leichten Regen schauerartige nicht mehr endende Regengüsse, so dass es oberhalb der ehemaligen Kammgarnspinnerei nur zu einer kurzen Info über die Entstehung dieser alteingesessenen Fabrik reichte.
Gegründet wurde sie im Jahre 1856 und im Jahre 1982 erfolgte ihre Stilllegung. Die ,,Spinne“, wie sie nur genannt war eine kleine Stadt für sich, es gab Arbeiterwohnungen für nahezu 70 Haushalte, einen Lebensmittelladen, eine Wirtschaft, einen Kindergarten mit Kleinkinderschule, ein kleines Freibad, sowie einen Gesang, Musik und Sportverein. Heute ist hier die Firma Bessey ansässig, welche die Betriebsgebäude erworben hat.
Enzabwärts der Spinne, beim Einschnitt ins Brachberger Tal befand sich einst der um 1300 abgegangene Ort Hegenau, wo über eine Holzbrücke die niederländische Wein und Gewandstrasse führte, welche von den Niederlanden kommend bis nach Wien führte.
Und weiter zogen wir hinab ins Hirschberger Tal um auf dem Talweg weiter zu wandern. Der Hirsch und Brachberg war einst ein Umlaufberg der Enz, ehe sie sich ihren heutigen Weg in Richtung Besigheim bahnte. Ins Löchgauertal im Volksmund nur das Hasental genannt führte der Weiterweg linkerhand flankiert vom Abendberg und rechterhand vom Rossert und Sommerrain durch den die Bietigheimer Markungsgrenze mit zahlreichen noch gut erhaltenen Grenzsteinen verläuft.
Langsam ließ der Regen nach, so dass uns der lange Anstieg hoch zum oberen Wald und vorbei an den Lettenlöcher etwas leichter fiel. Aus dem Wald tretend tat sich uns durch die aufreißende Wolkendecke eine herrliche Aussicht über die Stadt und nähere Umgebung auf, wenigstens ein kleiner Lichtblick im Verlauf der Wanderung. Vorbei an den Aussiedlerhöfen gelangten wir abwärtswandernd hinab in die Bietigheimer Altstadt, wo in einem urigen schwäbischen Wirtschäftle bei Speis und Trank und angeregter Unterhaltung der Wandertag ausklang, verbunden mit dem Dank an die beiden Karins für die Wanderführung.
Vielen Dank für den Bericht
an Karin Knäbel